
Schlosskirche Wittenberg
Die Reformation nimmt seinen Anfang
Die Schlosskirche wurde zwischen 1489 und 1509 vom Kurfürsten Friedrich dem Weisen erbaut. Ihre heutige Bedeutung hat die Schlosskirche aber vor allem aufgrund des Thesenanschlags Martin Luthers, der sich mit seinen 95 Thesen am Hauptportal der Kirche – damals noch aus Holz – gegen den Ablasshandel aussprach. Dies gilt als Beginn der Reformation.
Gegen Mittag am 31. Oktober 1517 geht der Theologieprofessor Martin Luther vom Schwarzen Kloster hinüber zur Schlosskirche. In der Hand hält er ein Pergament, auf das er handschriftlich und in Latein 95 Thesen gegen den Missbrauch des kirchlichen Ablasshandels geschrieben hat. Seine Streitschrift schlägt Luther an die Tür des Hauteingangs der Schlosskirche – die 95 Thesen flattern im Herbstwind neben anderen Bekanntmachungen und Mitteilungen. So will es die Überlieferung. Fest steht: Mit den 95 Thesen nahm die Reformation in Wittenberg ihren Anfang.
Bronzene Thesentür am Hauptportal der Schlosskirche ©WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg, Uwe Weigel
Ob der Thesenanschlag tatsächlich so stattgefunden hat, wird von Historikern zwar heute angezweifelt, aber das Kirchenportal bleibt dennoch unlösbar mit dem Reformator und seinem Veränderungswillen verbunden. An den mutmaßlichen Anschlag der Thesen erinnert heute eine bronzene "Thesentür" aus dem Jahre 1858. Die Originaltür ging im Siebenjährigen Krieg verloren. Die Thesentür befindet sich an der nördlichen Außenwand der Schlosskirche.
Turmhaube Schlosskirche Wittenberg ©WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg, Uwe Weigel
Vier Tage nach Luthers Tod in Eisleben wurde er in der Schlosskirche zu Wittenberg nahe der Kanzel begraben. Sein Sarg befindet sich 2,40 Meter tief im Erdboden. Auch sein Mitstreiter und Freund Philipp Melanchthon ist hier begraben. Unter der Eingangshalle befindet sich die Gruft der askanischen Kurfürsten. Auf der neugotischen Turmhaube der Schlosskirche sind auf einem Spruchband die Worte „Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen“ zu lesen.
Titelbild: ©DZT, Christof Herdt
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