Magdeburger Dom

Magdeburg

Bollwerk des Protestantismus

Bereits als dreizehnjähriger Schüler lebte Martin Luther für ein Jahr in Magdeburg und besuchte hier die Schule. Diese Zeit legte den Grundstein für seine späteren Überzeugungen und seinen Einsatz für Reformen in der Kirche.

Von 1497 bis 1498 besuchte Luther die Schule der „Brüder vom gemeinsamen Leben“, einer Ordensgemeinschaft, die ein Leben in Gemeinschaft und Spiritualität pflegte. Diese Zeit legte den Grundstein für seine späteren Überzeugungen und seinen unermüdlichen Einsatz für Reformen.
Im Jahr 1524 kehrte er auf Einladung des Bürgermeisters nach Magdeburg zurück und hielt am 26. Juni in der Johanniskirche eine bewegende Predigt, die einen tiefgreifenden Wandel in der Stadt einleitete. Inspiriert von Luthers Worten, zeigten sich Teile des Rates offen für neue Ideen und begannen, sich mit der Reformation auseinanderzusetzen. Nur wenige Tage später wurde die katholische Messe abgeschafft, und viele Magdeburger Kirchengemeinden übernahmen die evangelische Gottesdienst- und Gemeindeordnung.


Sankt-Johannis-Kirche in Magdeburg ©MVGM GmbH, www.AndreasLander.de 

1563 trat dann auch der Erzbischof zur lutherischen Lehre über. Dies war ein Wendepunkt für die Stadt, der den Weg für den ersten evangelischen Gottesdienst im Dom im Jahr 1567 ebnete. Martin Luther, der die Entwicklung mit großem Interesse verfolgte, entsandte Nikolaus von Amsdorf als ersten Superintendenten nach Magdeburg. Amsdorf nutzte die Gelegenheit, um im ehemaligen Augustinerkloster eine Stadtschule einzurichten, die das Bildungswesen der Stadt entscheidend reformieren sollte. Magdeburg erblühte und etablierte sich als ein strahlendes Bollwerk des deutschen Protestantismus, ein Ort, an dem neue Ideen und Glaubensüberzeugungen gedeihen konnten.


Das 1886 errichtete Lutherdenkmal vor der Johanniskirche in Magdeburg©Harald Krieg, IMG Sachsen-Anhalt

Der 26. Juni wird bis heute als ein bedeutender Gedenktag gefeiert, der an die Einführung der Reformation in Magdeburg erinnert. Vor der Johanniskirche steht das eindrucksvolle Denkmal, das 1886 von dem renommierten Bildhauer Emil Hundrieser geschaffen wurde und Luthers Wirken in dieser Stadt würdigt. Es ist ein Symbol für den Wandel und die Hoffnung, die die Reformation mit sich brachte. 

Im Inneren des Magdeburger Doms können Besucher einen faszinierenden Ablasskasten aus der Zeit des Dominikanermönchs Johann Tetzel entdecken, der die tiefgreifenden Veränderungen der damaligen Zeit verkörpert. Diese Erinnerungsstücke laden dazu ein, die Geschichte lebendig werden zu lassen und die Wurzeln des Glaubens zu erkunden, die Magdeburg zu einem wichtigen Zentrum des Protestantismus gemacht haben. 

Magdeburg erleben

Magdeburg, die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, ist ein lohnenswertes Ziel für eine Städtereise auf den Spuren deutscher Geschichte – eine Stadt der Romanik und Gotik, der Kunst und Kultur.

Die Grüne Zitadelle von Magdeburg ©Andreas Lander, Magdeburg Marketing Kongress und Tourismus GmbH

Eine der ältesten deutschen Städte überzeugt mit Dom, Parks, Geschichte und Elbe. In Magdeburg wachsen die Bäume auf der Grünen Zitadelle von Friedensreich Hundertwasser, vis-à-vis erhebt sich mit dem Dom Magdeburgs 500 Jahre altes Wahrzeichen. Entlang der Elbe beginnt eine Zeitreise, die zurückführt zurück ins tiefste Mittelalter. Damals waren zwischen den dicken Festungsmauern der Pfalz Ritter und Räuber zu Hause. Magdeburg verbindet Altes und Neues in einem einzigartigen Zusammenspiel.

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Titelbild: ©Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Nilz Böhme