Berühmte Namen im Lutherland

Luthers engster Vertrauter muss selbstverständlich in der Lage gewesen sein, mit seinen Gedanken mithalten zu können. Es kommt also nicht verwunderlich, dass eben dieser bereits mit zwölf Jahren anfing zu studierten und das in einer Vielzahl von Professuren –Astronomie, Musik, Arithmetik und Geometrie, um einige zu nennen.

„Ohne mich hätten Luther und seine Lehre es nie so weit geschafft", soll er gesagt haben. Wer war dieser Spalatin? Und wie hat er das gemeint? Georg Spalatin war Theologe, Prinzenerzieher, Geheimsekretär und Historiker. Enger Freund Martin Luthers und großer Verfechter der Reformation. Verbunden ist sein Name vor allem mit der Stadt Altenburg.

Thomas Müntzer – ist das nicht der hässliche Typ mit der großen Nase, der gefurchten Stirn, den hervortretenden Augen und den herabgezogenen Mundwinkeln? Das ist das Bild, das wir von ihm haben. Dabei kann gar niemand wissen, wie der Mann aussah. Es gibt kein zeitgenössisches Porträt des radikalen Reformers – stattdessen einen Kupferstich aus dem 17. Jahrhundert, in dem Müntzer als Ketzer dargestellt werden sollte. Spätere Bildnisse machten aus dem Reformator gar einen debilen, zurückgebliebenen Menschen, der mit gichtigen Fingern die Bibel umklammert.

„Luther habe ich oft und gern gemalt.“ Eine eigenartige Aussage, so völlig aus dem Kontext gerissen, oder? Findet man heraus, wer es gesagt hat, wird das ganze verständlich. Lucas Cranach der Ältere, Sohn eines Malers um 1472 im oberfränkischen Kronach, war nicht nur selbst Künstler, sondern einer von Luthers engsten Vertrauten.

Martin Luther kam am 10. November 1483 in Eisleben als Sohn von Hans und Margarete Luder zur Welt. Luder, fragt ihr? Richtig – als Luther hat Martin nämlich nicht angefangen.

Johann Wolfgang von Goethe war ein Mann vieler Talente. Er war studierter Jurist, Dichter, Dramatiker, Minister und herzoglicher Berater. Er widmete sich den Naturwissenschaften, leitete Theater und Bibliotheken, malte, zeichnete und philosophierte. Er sprach sechs Sprachen und trat auch als Übersetzer hervor. Berühmt bereits zu Lebzeiten machte er es den Zeitgenossen schwer, ihn in eine Kategorie einzuordnen. Goethe war noch dazu ein Vielreisender. In seiner mitteldeutschen Wahlheimat wie auch darüber hinaus. So kommt es, dass ihr ihm vielerorts im Lutherland begegnen könnt. Für eure persönliche Spurensuche gibt es hier ein paar Anregungen.

„Als ich Martin persönlich kennenlernte, war er bereits ein berühmter Mann. Er hatte seine Thesen angeschlagen und die Schutzhaft auf der Wartburg hinter sich, während der er die Bibel ins Deutsche übersetzte. Niemand hatte damals geahnt, was die Reformation für die Welt bedeuten wird.“

1693 – zweihundert Jahre nach dem Luther durch die Türen der Eisenacher Lateinschule trat, ist es der acht Jahre junge Johann Sebastian Bach, welcher die wissensreichen Hallen unsicher macht.